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Chodo
Chodo (Stockkampf) vereinigt die Techniken von
Iai, Kendo und Karate in einer Waffe, die eigentlich keine Waffe ist, bis
sie als solche benutzt wird. Im feudalen Japan war der Stock deswegen stets der
Begleiter von buddhistischen Mönchen bei ihren Pilgerrungen zu verschiedenen
Tempeln. Er war im Grunde genommen ein Wanderstock, konnte aber im Notfall zur Waffe werden, sogar zu einer Waffe, die gegen
das weit überlegene Schwert gute Chancen hatte. Als weniger gefährliche, nicht
unbedingt tödliche Waffe findet er auch heutzutage ständig Einsatz bei der
japanischen Polizei.
Das Wort Cho (manchmal
auch: Jo, ausgesprochen „Dscho“) bedeutet wie sein Synonym Bo einfach „Stock“ und bezeichnet alle möglichen Längen von
Stöcken; vom kleinen, zusammenschiebbaren Keibo, den jeder jap. Polizist am
Gürtel trägt, bis zum zweieinhalb Meter langen reinen Kampfgerät, das sich aus
der Gruppe von „Nichtwaffen“ (wie auch z.B. Tonfa und Nunchaku) entwickelt hat,
die unter den japanischen Kolonisten im feudalen Okinawa erlaubt war. Manche
Schulen unterscheiden durch die Länge zwischen den Worten Cho und Bo, aber
allgemein bedeuten beide Worte Stock. Techniken mit dem zweieinhalb Meter langen
Cho sind auf feudale Speerkampftechniken begrenzt. Je
kürzer die Waffe, desto mehr vervielfachen
sich die möglichen Techniken. Die Trennlinie wird
auch durch die Kraft und Geschicklichkeit des Kämpfers bestimmt.
Weil unser Dojo sich für die Anwendung in Selbstverteidigung als Ergänzung zu den Kendo-, Iai- und Karatetechniken interessiert, benutzen wir insgesamt drei verschiedene Längen: Wanderstock (vom Boden bis zur Achsel): Damit werden hauptsächlich Speertechniken, begrenzt auch Schwerttechniken ausgeführt. Spazierstock (jap.: Tsue, vom Boden bis zur Hüfte): Damit werden hauptsächlich Schwerttechniken ausgeführt, außer im Nahkampf, wo Speertechniken verwendet werden. Polizeistock oder -taschenlampe (jap.: Keibo, von der Faust bis zum Ellenbogen): Damit werden Wakizashi, d.h. Kurzschwerttechniken ausgeführt. Der Hauptunterschied zwischen Stock und Schwert ist, dass der Gegner es wagen kann, den Stock anzufassen. Insofern darf der Stock nicht in der Nähe des Gegners zur Ruhe kommen. Falls er ihn greift, muss der Stockkämpfer stets bereit sein, zu Karate-Techniken überzugehen. Ansonsten lässt sich Kendo- oder Iaido-Erfahrung leicht auf Cho übertragen.
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